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TradingBrothers Blog

12.08.2025 - Trumps Mar-a-Lago Akkord: Der Weg in die US-amerikanische Kriegswirtschaft?

Trumps Wirtschaftspolitik alarmiert führende Ökonomen weltweit. Der "Mar-a-Lago-Accord" sieht eine radikale Neuordnung des globalen Handelssystems vor. Wissenschaftler warnen vor Konsequenzen jenseits der Wirtschaftslogik. Was steckt dahinter?

Der Mar-a-Lago-Akkord

Zahlreiche Ökonomen bis hin zu Nobelpreisträgern warnen vor Trumps Zollpolitik. Sie prognostizieren in der Mehrzahl eine inflationsbedingte Rezession. Doch Trumps scheinbar chaotische Zoll- und Geopolitik folgt dem „Mar-a-Lago-Akkord“ seines Wirtschaftsberaters Stephen Miran. Dieses Strategiepapier ist benannt nach der Schaltzentrale und Luxus-Golfresidenz des amerikanischen Präsidenten im US-Bundesstaat Florida.

Das Ziel des Akkords ist mittlerweile jedem Börsianer nicht nur aus unseren TB-Webinaren schmerzlich bekannt: eine radikale Neuausrichtung des globalen Handelssystems durch gezielte Dollar-Abwertung, Schutzzölle und massive Rückverlagerung industrieller Produktion. Die USA sollen aus globalen Abhängigkeiten gelöst und eine neue Handelsordnung etabliert werden.

Weitreichende ökonomische Kritik

Nicht nur Experten wie Rebecca Patterson von der US-Denkfabrik Council on Foreign Relations warnen vor materiellen Risiken dieser, die bewusst kurzfristige wirtschaftliche Schmerzen in Kauf nimmt. Die Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) zeigt die prekäre US-Situation auf: 36 Billionen US-Dollar Staatsverschuldung (124 Prozent des BIP), erstmals mehr Zinsdienst als Verteidigungsausgaben. Die industrielle Basis ist erodiert – von 20 Prozent auf acht Prozent Beschäftigte in der verarbeitenden Industrie seit 1980.

China dominiert die Weltindustrie: Ein Drittel aller globalen Industrieprodukte, beim Stahl so viel wie der gesamte Rest der Welt. Im bilateralen Handel exportiert China Waren für 525 Milliarden Dollar in die USA, während amerikanische Exporte nur 164 Milliarden erreichen.
Und die SWP formuliert zugespitzt: "Eine Hegemonialmacht muss in der Lage sein, Stahl und Waffen selbst herzustellen."

Aber diese aktuellen Zahlen und auch der Krieg in der Ukraine zeigen deutlich: Die USA können das im Moment nicht. Deswegen muss auch ein neuer ,Deal' mit China-Freund Putin her. Das US-Dilemma: Entweder globale Macht teilen, hin zu einer multipolaren Weltordnung – oder Dominanz um jeden Preis sichern. Doch offizielle Strategiepapiere deuten darauf hin, dass die USA um die Beibehaltung ihrer Dominanz kämpfen wollen. Was also, wenn die US-amerikanische Strategie nicht primär auf ökonomisches Wachstum ausgerichtet ist, sondern auf die systematische Vorbereitung größerer Konfrontationen?

Jenseits der Wirtschaftslogik: Die Kriegsökonomie-Hypothese

Strategien dazu gibt es in den USA seit langem genug. Schon das zur Jahrtausendwende vom Transportkommando der US-Streitkräfte veröffentlichte „Joint Vision 2020“ proklamierte globale militärische Überlegenheit. 25 Jahre später bestätigt ein aktuelles Pentagon-Memo unter Trump diese Linie: China sei der zentrale Gegner, US-Interessen müssten in der gesamten westlichen Hemisphäre verteidigt werden – von Grönland bis Kap Hoorn. Um diese wie es dort heißt "Full-spectrum dominance" durchzusetzen, könnte die scheinbar abstruse und selbstschädigende US-Politik des Mar-a-Lago Akkords somit bei genauerem Hinsehen auch so interpretiert werden, dass die USA eine zweigleisige Kriegsökonomie-Strategie verfolgen – schauen wir also genauer drauf:

Industrielle Kriegsvorbereitung: Die aggressive Zollpolitik dient der systematischen nationalen Reindustrialisierung kritischer Sektoren:
Trump betonte bereits in seiner ersten Präsidentschaft 2018, die Stahlproduktion sei "eine Frage der nationalen Sicherheit". Mit seiner Zollpolitik versucht er nunmehr nicht ohne Erfolg, nennenswerte Industriekapazitäten in die USA zurückzuholen – und zwar bekanntermaßen unabhängig von den kurzfristigen wirtschaftlichen Kosten. Die seit der berühmten Zolltafel im Rosengarten abgeschlossenen internationalen US-Zolleinigungen fielen fast ausnahmslos zugunsten der USA aus. Die aktuelle Nvidia-Ankündigung, 500 Milliarden US-Dollar in Produktionsanlagen der Vereinigten Staaten zu investieren, ist nur das prominenteste sichtbare Beispiel dieser erzwungenen Re-Industrialisierung. Von der EU verlangt Trump zusätzliche 600 Milliarden USD neue Direktinvestitionen in den USA.

Soziologische Kriegsvorbereitung: Der erst im Mai verabschiedete „One Big Beautiful Bill Act“ (abgekürzt auch „BBB“) – ein Steuer- und Haushaltspaket, das primär Steuersenkungen für Reiche mit höheren Militärausgaben verbindet – offenbart eine soziale Zwei-Klassen-Strategie:
Während das Gesetz primär Steuersenkungen für die Ober- und Mittelschicht bringt (vier Billionen Dollar über zehn Jahre), treffen die Zollkosten überproportional die Unterschicht. Wie so oft bedient Trump seine eigene Klasse mit Steuerprivilegien, während er durch die Zollpolitik vor allem jene Bevölkerungsschichten trifft, die historisch die Soldaten und Arbeiter für die amerikanischen Kriege gestellt haben. Eine solch zweigleisige Strategie könnte einer brutalen, aber kohärenten sozialen Logik folgen: Zölle schaffen die industrielle Basis für die Kriegsführung, während gleichzeitige Prekarisierung eine Rekrutierungsbasis hervorbringt: Menschen, die aus existenzieller Not sowohl bereit sind, in kriegsnahen Industrien zu arbeiten, als auch in den Krieg zu ziehen. Die oberen, politisch einflussreichen Einkommensschichten bleiben durch Steuersenkungen privilegiert – und damit loyal. Die 156 Milliarden US-Dollar Militärausgaben des Bills über vier Jahre, die systematisch auf garantierte Finanzierung umgestellt wurden, wären dabei nur ein kleiner, aber bedeutsamer Baustein einer mutmaßlich größeren Strategie.

Eigene Währung als Mittel zum Zweck

Die SWP behauptet, dass Trump bereit ist, für diese Strategie sogar den globalen Status des US-Dollars zu opfern. Obwohl er die hegemoniale Funktion seiner Währung kennt, ist ihm "die Stärkung der amerikanischen Industrie wichtiger, als die Funktion des Dollar als Reservewährung im bisherigen Umfang zu wahren."

Seit dem Sieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen und dem Bekanntwerden des Mar-a-Lago Akkords fiel der US-Dollar bereits von 1,02 auf 1,15 pro Euro. Die Schwächung des US-Dollars als Weltleitwährung wäre allerdings nur vorübergehend – denn im Fall eines Großkonfliktes könnten sie den Dollarstatus schlicht diktieren. Auch hierzu finden sich erstaunlich viele Passagen im Mar-a-Lago Akkord.

Geopolitik à la Trump

Diese industrielle Autarkie-Strategie wird offenbar durch ein noch größeres geopolitisches Konzept flankiert: die Schaffung einer in Mar-Lago oft zitierten "Festung Amerika", die weit über die heutigen US-Grenzen hinausreicht.

Die wiederholten Annexionsträume bezüglich Grönland und Kanada wirken nicht zufällig, sondern wie Teil einer Strategie zur geopolitischen Arrondierung: Grönland bietet Ressourcen und Arktis-Zugang, Kanada kritische Rohstoffe – und ist wirtschaftlich stark von den USA abhängig.

Auch die aggressive Behandlung enger Verbündeter wie der EU und die öffentliche Degradierung des ukrainischen Präsidenten Selensky ergibt in diesem Kontext Sinn: Europa ist politisch und militärisch so eng mit den USA verflochten, dass es trotz aller Proteste keine Alternative zum Gehorsam hat – Europa wird zunehmend in die Rolle eines militärischen und ökonomischen Erfüllungsgehilfen gedrängt.

Festung Amerika

Die gegenwärtige US-Politik opfert bewusst makroökonomische Stabilität für industrielle und territoriale Expansion – ein klassisches Merkmal der Vorbereitung auf eine Kriegswirtschaft. Geld kann gedruckt werden, aber Industrieanlagen, Fachkräfte, Produktionsketten und territoriale Kontrolle brauchen Jahre zum Aufbau. Dieser Umbau könnte einer klaren Logik folgen: Die USA nehmen bewusst kurzfristige wirtschaftliche Verwerfungen, internationale Isolation und finanzielle Instabilität in Kauf, um sich wirtschaftspolitisch auf einen möglicherweise entscheidenden und selbst herbeigeführten Konflikt vorzubereiten, nach dessen erfolgreichem Ausgang sie die Spielregeln der Welt vollständig neu definieren können.

Die Schaffung einer "Festung Amerika" durch territoriale Expansion, der Aufbau autarker Industriekapazitäten, die systematische Erzeugung ökonomischer Zwangslagen für breite Bevölkerungsschichten im eigenen Land zum Zweck der militärischen und ökonomischen Mobilisierung und die Inkaufnahme einer destabilisierten Weltwirtschaftsordnung könnten Bausteine einer umfassenden Vorbereitung auf jenen großen Konflikt sein, der die multipolare Herausforderung der amerikanischen Hegemonie beenden soll.

Ob diese Strategie offen formuliert wurde oder nicht – die Bausteine verdichten sich zu einem Gesamtbild, das kaum zufällig wirkt.


Quellen:

[1] https://think.ing.com/articles/mar-a-lago-accord-10-questions-answered-on-devaluing-the-dollar
[2] https://www.cfr.org/article/mar-lago-accord-not-recipe-success
[3] https://www.swp-berlin.org/10.18449/2025A23/
[4] https://www.ustranscom.mil/cmd/panewsreader.cfm?ID=28886F73-5056-A127-59B21D279CE1423F&yr=2000
[5] https://www.washingtonpost.com/national-security/2025/03/29/secret-pentagon-memo-hegseth-heritage-foundation-china/
[6] https://www.spiegel.de/wirtschaft/nvidia-will-erstmals-ki-supercomputer-in-den-usa-produzieren-a-5169f676-878e-453c-bd18-60aa8d4073b2
[7] https://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/US-Zoelle-fuer-EU-gelten-ab-heute-Trump-droht-schon-wieder-article25950211.html
[8] https://apnews.com/article/big-beautiful-bill-trump-tax-cuts-medicaid-00ce1ff8a7b7fea7a894d38398748c6b

27.07.2025 - DAX auf hohem Niveau – aber wie lange noch?

Der Blick auf den DAX trügt: Trotz zwischenzeitlicher Rücksetzer notiert der deutsche Leitindex weiterhin in der Nähe seiner Höchststände. Doch wer genauer hinsieht, erkennt die wachsende Kluft zwischen Börsenkursen und realwirtschaftlicher Verfassung. Während die Märkte Stärke signalisieren, bleibt die wirtschaftliche Lage in Deutschland angespannt – nicht zuletzt wegen schleppender Investitionen, hoher Energiekosten und einer verhaltenen Konsumlaune.

Das Problem: Diese Schieflage kann nicht ewig gutgehen.


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Der DAX spiegelt die deutsche Wirtschaft aufgrund der Auslandsumsätze nur bedingt wieder.

Deutschlands Wirtschaft im Stottermodus

Das ifo-Geschäftsklima ist rückläufig, die Auftragsbücher in der Industrie dünnen aus, und selbst robuste Branchen wie der Maschinenbau oder die Chemie melden Probleme. Viele Unternehmen fahren ihre Prognosen zurück, Investitionen werden vertagt. Hinzu kommt politische Unsicherheit – vom EU-Binnenmarkt bis zu neuen Handelsbarrieren, die mit Donald Trumps zweiter Amtszeit durchaus Realität werden könnten.

Kurzum: Die deutsche Wirtschaft verliert an Dynamik – und das in einer Phase, in der globale Konkurrenzmodelle wie die USA oder Indien stark zulegen.

Milliarden in Aussicht – aber noch keine Sicherheit

Die jüngste Investitionsinitiative der Bundesregierung weckt Hoffnung, aber auch Skepsis. Unter dem Titel „Made for Germany“ wollen über 60 Konzerne – darunter Siemens und Deutsche Bank – bis 2028 mehr als 600 Milliarden Euro in den Standort Deutschland investieren. Forschung, Digitalisierung, Hightech-Fertigung und Infrastruktur stehen auf der Agenda. Doch eines ist klar: Diese Milliarden fließen nur, wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Weniger Regulierung, mehr Investitionsfreiheit – das sind die Bedingungen, die Wirtschaft und Finanzindustrie jetzt fordern.

Ob daraus ein echter Wachstumsimpuls wird oder lediglich Symbolpolitik, bleibt abzuwarten. Für Anleger heißt das: nicht spekulieren, sondern selektieren. Bei TradingBrothers beobachten wir sehr genau, in welchen Branchen sich frühzeitig Kapitalbewegungen abzeichnen – und wo politische Versprechen tatsächlich in konkrete Unternehmensinvestitionen münden.

Jetzt nicht alles verkaufen – aber auch nicht blind weitermachen

Trotz dieser Signale ist es keine Option, das gesamte Depot über Bord zu werfen. Doch es ist sehr wohl der richtige Moment, einzelne Positionen kritisch zu hinterfragen. Welche Geschäftsmodelle funktionieren auch bei gedämpfter Konjunktur? Welche Aktien sind zu stark gewichtet? Und wo wurde in den letzten Monaten eher Hoffnung als Substanz gekauft?

Gerade in Zeiten hoher Bewertungen ist eine gesunde Cash-Quote Gold wert. Wer rechtzeitig umschichtet, sichert Liquidität – und kann bei Korrekturen gezielt nachlegen.

Der Sommer bringt nicht die Gefahr – sondern die Gelegenheit

Auch wenn der Sommer selbst kein Börsenfaktor ist: Das Handelsvolumen ist in diesen Wochen oft dünner, Entscheidungen verzögern sich, die Volatilität nimmt zu. Wer jetzt vorbereitet ist, hat einen Vorteil. Das gilt besonders für Anleger, die in zyklischen Branchen investiert sind oder auf Werte setzen, die stark mit der deutschen Binnenkonjunktur verknüpft sind.

Wir achten jetzt darauf, welche Titel sich auch in schwächeren Phasen behaupten – und welche Sektoren man besser meidet. Natürlich halten wir Dich in allen Depots-Konzepten und Analysen auf dem Laufenden.

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18.07.2025 - Palantir Technologies: 22,5 % in nur 55 Tagen

Palantir ist einer der spannendsten Player im Bereich Big Data und Künstliche Intelligenz. Was einst als Softwareanbieter für US-Geheimdienste begann, ist heute ein fester Bestandteil vieler staatlicher und privatwirtschaftlicher Dateninfrastrukturen weltweit. Besonders gefragt sind Palantirs Lösungen bei der Analyse großer Datenmengen für Sicherheits- und Verteidigungsanwendungen sowie im Finanz- und Gesundheitssektor.

Wachstumschancen und Marktlage

Palantir profitiert von zwei Megatrends: Datensicherheit und KI-basierte Analysen. Gerade in geopolitisch unsicheren Zeiten steigt der Bedarf an Lösungen, die riesige Datenmengen effizient auswerten können. Auch der Börsenmarkt bewertet Palantir mittlerweile stabiler als in den ersten volatilen Jahren nach dem IPO. Analysten sehen weiteres Wachstumspotenzial, gerade im Bereich der kommerziellen Anwendungen und Zusammenarbeit mit Regierungen.

Der aktuelle Palantir-Trade im WWA-Handelssystem

Im Rahmen unseres WWA-Handelssystems (World Wide Aktien) haben wir am 23.05.2025 eine Position in Palantir Technologies aufgebaut. Trotz des anspruchsvollen Marktumfelds der US-Zoll-Politik zeigt sich die Aktie aktuell solide. Die Eckdaten unseres Trades im Überblick:

  • Einstiegskurs: 108,28 €

  • Aktueller Kurs: 132,66 €

  • Performance: +22,5 %

  • Stückzahl: 75 Aktien

  • Aktueller Depotwert: 9.949,50 €

  • Bisheriger Gewinn: 1.827,50 €

  • Depotanteil: 7,1 %

Ein Ausstieg oder Nachkauf ist aktuell nicht geplant – der Fokus liegt auf dem mittelfristigen Halten der Position.

Fazit: Tech-Werte im Depot mit Bedacht steuern

Palantir bleibt trotz der allgemeinen Marktschwankungen ein strategisch sinnvoller Baustein im WWA-Handelssystem. Gerade in einem Umfeld, in dem Datensicherheit und KI immer wichtiger werden, dürfte Palantir langfristig von wachsenden Budgets und Investitionen profitieren. Die aktuelle Performance bestätigt unsere Entscheidung: Solide aufgebaut, mit gesundem Risikomanagement weiterhalten.


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11.07.2025 - Sommerzeit an der Börse: Saisonalität als einmalige Trading-Chance

Wenn andere an den Strand gehen, schalten wir bewusst hoch. Die Sommermonate gehören seit Jahrzehnten zu den statistisch auffälligsten Phasen an den Märkten. Besonders bekannt: der sogenannte „Sommer-Effekt“. Gemeint ist damit nicht bloß ein „Sommerloch“, sondern ein regelmäßig beobachtbares Phänomen, das sich über mehr als 30 Jahre Datenauswertung bestätigt: Von Ende Juni bis Anfang Oktober sind Kursverläufe in vielen Märkten schwächer als im Rest des Jahres.

Diese Beobachtung betrifft nicht nur US-Indizes wie den S&P 500, NASDAQ, DOW JONES oder Rohstoffmärkte, sondern ist international in zahlreichen Märkten belegbar. Die Ursache: Urlaub, Rückgang institutioneller Handelsvolumen, geringere Nachrichtenlage und saisonal bedingte Umschichtungen in Portfolios.

Entscheidend ist aber nicht, dieses Wissen einfach zu haben – sondern es professionell zu nutzen. Genau hier setzt unsere Herangehensweise bei TradingBrothers an.

Saisonalität als strukturelles Element im Trading nutzen

Während viele Anleger diesen Zeitraum aussitzen, nutzen wir ihn systematisch. Unsere Herangehensweise basiert dabei immer auf drei Grundprinzipien:

Erstens: Statistisch fundierte Setups. Saisonalität liefert die übergeordnete Wahrscheinlichkeit. Keine Garantie, aber eine saubere Ausgangsbasis.
Zweitens: Ergänzende Filtermechanismen. Volumenanalyse, Volatilität, Intermarket-Korrelationen – damit vermeiden wir Fehlsignale und passen die Einstiege an das aktuelle Marktumfeld an.
Drittens: Striktes Risikomanagement. Keine Überlastung des Depots, sondern klare Positionsgrößen, maximal 20 gleichzeitige Positionen, individuell steuerbar ab einem Kapital von 600 Euro pro Position.

Unsere Erfahrungen aus mehreren Jahren Praxis haben gezeigt: Der Sommer ist nicht einfach ruhiger – er bietet konkrete Möglichkeiten, wenn man mit Struktur und System arbeitet.

Sell in May? Warum August und September statistisch wirklich ins Gewicht fallen

Ein besonders bekanntes saisonales Muster ist die Börsenregel „Sell in May and go away“. Hinter dieser alten Börsenweisheit steckt mehr als ein Spruch: Historische Auswertungen zeigen, dass vor allem die Monate August und September in vielen Märkten eine auffällig schwache Performance aufweisen. Gerade diese beiden Monate gelten in der saisonalen Analyse als klassische Short-Phasen. Während der Juli oft noch von einem kurzen Zwischenhoch geprägt ist, kippt die Marktdynamik im weiteren Verlauf des Sommers häufig. Für uns bedeutet das: Ab Mitte Juli bis in den Oktober hinein prüfen wir gezielt Short-Setups und Absicherungsstrategien — immer eingebettet in unsere übergeordneten Regelwerke.


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Das TB–Strategie Sommer-Paket 2025: Konkrete Umsetzung für Dich

Mit dem TB–Strategie Sommer-Paket 2025 haben wir genau für diese Zeit ein vollständiges, praxiserprobtes Konzept entwickelt. Enthalten sind zehn ausgearbeitete Strategien, inklusive Regelwerken, professioneller Auswertungen und einem 92-minütigen Video-Tutorial.

Wichtig: Du benötigst lediglich TradingView in der kostenfreien Version und ein Mindestkapital von etwa 600 Euro je Position.

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Dieses Paket richtet sich sowohl an erfahrene Investoren, die saisonale Muster gezielt in ihre bestehenden Portfolios einbinden möchten, als auch an aktive Trader, die den Sommer nutzen wollen, statt ihn zu verschlafen.

Sommer ist keine Auszeit – Sommer ist Marktzeit

Zusammengefasst: Der Sommer wird häufig unterschätzt. Wer sich jedoch mit Saisonalität und Zyklen ernsthaft beschäftigt, erkennt: Genau diese Monate sind nicht Schwächephasen, sondern eine systematische Chance für strukturiertes Trading.

Bei TradingBrothers sehen wir Saisonalität nicht als nettes Extra – sondern als integralen Bestandteil unserer Gesamtstrategie.

Wenn Du bereit bist, diesen Ansatz für Dich umzusetzen, dann sichere Dir jetzt das Sommer-Paket. Damit Dein Sommer 2025 nicht von Zufall geprägt ist, sondern von klarer Struktur und Strategie.

17.06.2025 - Warren Buffett & Berkshire Hathaway Inc. – Vom Textilhersteller zum Investmentgiganten

Die bekannteste Investmentfirma der Welt Berkshire Hathaway befindet sich derzeit in einer Übergangsphase: Zum Jahresende wird Warren Buffett die operative Verantwortung an Greg Abel übergeben. Damit stellt sich auch die Frage, welche strategischen Schwerpunkte das Konglomerat künftig setzen wird. Wir haben die wichtigsten Erkenntnisse rund um Berkshire und seinen legendären Gründer seit der jährlichen Hauptversammlung im vergangenen Monat für Euch zusammengefasst:

Der Rückzug des Orakels von Omaha

Warren Buffett, der als „Orakel von Omaha“ bekannte Investor, hat auf der diesjährigen Aktionärsversammlung seines Konglomerats* Berkshire Hathaway Inc. seinen Rückzug als Vorstandschef angekündigt. Der 94-jährige Multimilliardär will Ende 2025 die Führung an seinen designierten Nachfolger Greg Abel übergeben, bleibt dem Unternehmen aber als Berater erhalten. * Als Konglomerat in Zusammenhang mit der Firmenstruktur wird ein stark diversifiziertes Unternehmen mit Tochtergesellschaften bezeichnet, die unterschiedliche Wertschöpfungsketten aufweisen, in verschiedenen Branchen tätig sind und nicht miteinander im Wettbewerb stehen. 

Startschuss

Doch wie ist das Unternehmen eigentlich entstanden? - Buffett hatte ursprünglich eine kleine Textilfirma in den 1960er Jahren erworben und über Jahrzehnte in eine überaus erfolgreiche Investmentgesellschaft verwandelt. Sein Gespür für gute Geschäfte sorgte dafür, dass sich Berkshires Investitionen über die Jahre deutlich besser entwickelten als der Aktienmarkt im Durchschnitt. Kurz vor seinem 94. Geburtstag konnte Buffett einen Meilenstein feiern: Der Börsenwert von Berkshire Hathaway stieg auf mehr als eine Billion US-Dollar – ein Wert, den in den USA bisher nur Technologiekonzerne erreichten. Dem Konglomerat gehören unter anderem der Versicherer Geico, die Eisenbahngesellschaft BNSF, die Fast-Food-Kette Dairy Queen und der Batteriehersteller Duracell. Zudem hält die Holding Beteiligungen an zahlreichen bekannten Unternehmen wie Apple und Coca-Cola.

Erfolg durch Beständigkeit und Geduld..

Bei dem Treffen in Omaha im U.S.-Bundesstaat Nebraska, dem jährlich zehntausende Fans und Börsianer beiwohnen, veröffentlichte Berkshire auch die Zahlen und Positionierungen zum ersten Quartal. Der Betriebsgewinn fiel wegen der verheerenden Brände in Kalifornien im Januar um 14 Prozent auf 9,64 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn brach um 64 Prozent auf 4,6 Milliarden US-Dollar ein, was hauptsächlich auf nicht realisierte Verluste bei Aktien – wie beispielsweise Apple – zurückzuführen ist. Das Barvermögen von Berkshire legte weiter zu – von 334,2 Milliarden US-Dollar zum Jahresende auf nunmehr 347,7 US-Milliarden Dollar. Kritiker werfen Buffett vor, zu viel Cash zu halten, statt es zu investieren. Der Investor wehrte diese Kritik jedoch ab: „Wir führen ein Unternehmen, das sehr, sehr opportunistisch ist. Wir haben eine Menge Geld gemacht, indem wir nicht immer voll investiert waren.“

 

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Berkshire Hathaway schlägt den S&P 500 seit 1997 deutlich.

.. und Aktives Portfoliomanagment

Einen aufschlussreichen Blick hinter die Kulissen liefern dabei die quartalsweise veröffentlichten Pflichtmeldungen an die US-Börsenaufsicht SEC. Sie zeigen, welche Aktienkäufe und -verkäufe Berkshire Hathaway im jeweiligen Quartal vorgenommen hat. Während Berkshire traditionell für seine Buy-and-Hold-Strategie bekannt ist, zeigt sich gerade ein anderes Bild: Das Portfolio wird zunehmend aktiv umgeschichtet.

Finanztitel adé – Buffett zieht sich hier weiter zurück

Wie bereits zuvor wurde weiter im Finanzbereich aufgeräumt. Im ersten Quartal 2025 trennte sich Berkshire Hathaway vollständig von seinen Anteilen an der Citigroup sowie dem Fintech Nu Holdings; die Beteiligung am Finanzdienstleister Capital One wurde um vier Prozent zurückgefahren. Und auch bei der Bank of America reduzierte der Starinvestor seine Position um weitere sieben Prozent. Mit einem Depotanteil von rund zehn Prozent ist das Unternehmen hinter dem Champion Apple, American Express und Coca-Cola aber noch die viertgrößte Einzelposition.

Über die Beweggründe für diese Verkäufe lässt sich nur spekulieren. Möglicherweise bewertet Buffett die Lage der US-Wirtschaft zunehmend kritisch. In konjunkturell schwächeren Phasen geraten Banken traditionell stärker unter Druck. Kreditausfälle steigen, während das Zinsgeschäft oft unter sinkender Nachfrage leidet.

Buffett-Nachfolger: Kompetenz im Energiesektor

Eine andere Deutung erscheint ebenfalls plausibel: Vielleicht wird das Portfolio bereits im Hinblick auf den anstehenden Führungswechsel strategisch neu ausgerichtet. Während Warren Buffett als ausgewiesener Experte für den Finanzsektor gilt, liegt die fachliche Stärke seines designierten Nachfolgers Greg Abel klar im Bereich Energie und Infrastruktur. Es liegt nahe, dass sich die künftige Ausrichtung des Portfolios stärker an Abels Kompetenzen orientieren könnte.

Greg Abel kam 1999 im Zuge von Berkshires Einstieg bei MidAmerican Energy ins Unternehmen. Buffett war von seinen Erfolgen beim Ausbau des Energiegeschäfts so beeindruckt, dass er ihn 2018 zum stellvertretenden Vorsitzenden beförderte und ihm die Verantwortung für alle Nicht-Versicherungsbereiche übertrug. Im Jahr 2021 wurde Greg Abel öffentlich als Buffetts designierter Nachfolger benannt.

Weitere Investitionen in Occidental Petroleum

Dazu passt, dass Berkshire Hathaway im ersten Quartal seine Beteiligung an Occidental Petroleum weiter ausgebaut hat. Mit einem aktuellen Marktwert von rund 13 Milliarden Dollar ist das Energieunternehmen mittlerweile die sechstgrößte Position im Portfolio. Occidental zählt zu den wenigen großen Akteuren der Branche, die konsequent auf klimafreundliche Technologien setzen. Ziel ist es, langfristig Kohlendioxid-neutrales Öl zu produzieren.

Occidental ist zudem der größte Landbesitzer im Permian Basin (Texas/New Mexico), einem der ertragreichsten Ölfördergebiete der Welt. Diese führende Stellung geht auf die Übernahme von Anadarko Petroleum im Jahr 2019 zurück – ein Deal, den Warren Buffett damals mit einer Investition von 10 Milliarden US-Dollar in Form von Vorzugsaktien unterstützte. Diese Papiere sichern Berkshire eine attraktive jährliche Dividende von 8%.

„Otto-Normal-Anleger“ mussten allerdings bei einem Investment in Occidental Petroleum viel Leidensfähigkeit mitbringen. Mit einem durchschnittlichen Kursverlust von 6% pro Jahr innerhalb der vergangenen Dekade zählt das Unternehmen zu den Kapitalvernichtern.

Ein Marktführer wurde aufgestockt, einer reduziert

Im ersten Quartal 2025 hat Berkshire Hathaway seine Beteiligung an Domino’s um 10% aufgestockt. Die Pizzakette setzt auf ein kapitalleichtes Franchise-System, das schnelle Expansion bei gleichzeitig hohen Margen ermöglicht. Der Branchenleader nutzt zudem Künstliche Intelligenz, um Bestell- und Lieferprozesse zu optimieren. So beginnt die Zubereitung einer Pizza teilweise schon, bevor der Kunde den Bestellvorgang abgeschlossen hat.

Auf der Verkaufsliste stand hingegen T-Mobile US, die Position wurde um 11% reduziert. Durch umfangreiche Investitionen in den 5G-Netzausbau erreicht der Technologie-Champion mit seinem 5G-Netz mittlerweile rund 98% der US-Bevölkerung, wobei 38% tatsächlich zu den Kunden zählen. Der Erfolg brachte einen deutlichen Kursanstieg und möglicherweise wurden hier einfach nur Gewinne mitgenommen.

 

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Warren Buffett übergibt Ende des Jahres an Greg Abel (Quelle Wall Street Journal)

Kritik an Trumps Handelspolitik und Ausblick

Neben seiner Rückzugsankündigung nutzte Buffett die Bühne auch, um die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump zu kritisieren. „Handel sollte keine Waffe sein“, sagte er, ohne Trump beim Namen zu nennen. Je wohlhabender andere Länder seien, desto wohlhabender würden auch die USA. „Ein ausgewogener Handel ist gut für die Welt. Ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist, eine Welt zu schaffen, in der ein paar Länder sagen, ha ha ha, wir haben gewonnen.“ Buffett warnte auch davor, den Rest der Welt gegen die USA aufzubringen. „Es wäre ein großer Fehler, wenn 7,5 Milliarden Menschen einen nicht mögen und 300 Millionen sich damit brüsten, wie gut es ihnen geht“, mahnte der Investor.

An Anteilen will Buffett festhalten

Obwohl er die operative Führung abgibt, will Buffett an seinen Anteilen an Berkshire Hathaway festhalten. „Die Entscheidungen wird Greg treffen“, betonte er. Der Nachfolger Abel soll das Unternehmen in einer Zeit leiten, in der viele Anleger durch die US-Zollpolitik verunsichert sind und Kursschwankungen an den Aktienmärkten zunehmen. Warren Buffett, der im August 95 Jahre alt wird, hatte bislang keine Pläne für sein Ausscheiden bekannt gegeben. Mit seiner Ankündigung bereitet er nun einen geordneten Führungswechsel bei einem der wertvollsten Unternehmen der Welt vor.

Für die Märkte bedeutet der Rückzug der Investmentlegende vorerst wenig Überraschung, war doch Greg Abel bereits seit längerem als Nachfolger designiert. Dennoch markiert das angekündigte Ende der Ära Buffett einen historischen Moment an der Wall Street – und das Ende einer Karriere, die wie keine zweite für langfristigen Anlageerfolg steht.

 

Quellen:
– Berkshire Hathaway Quartalsbericht:
https://www.berkshirehathaway.com/reports.html

– FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung), 5. Mai 2025:
Leider nicht öffentlich online verfügbar. Artikel entnommen aus PDF „20250505_FrankfurterAllgemeineZeitungth1397474“. Titel: „Das Orakel von Omaha tritt ab“

– boerse.de, 8. Mai 2025:
Nicht mehr online verfügbar. Artikel liegt vor als PDF „Warren Buffett übergibt das Steuer – ein neues Kapitel für Berkshire Hathaway beginnt – boerse.de.pdf“

– Morningstar, 5. Mai 2025:
https://www.morningstar.de/de/news/264437/berkshire-hathaway-5-wichtige-erkenntnisse-aus-der-jahreshauptversammlung.aspx