27.07.2025 - DAX auf hohem Niveau – aber wie lange noch?

Der Blick auf den DAX trügt: Trotz zwischenzeitlicher Rücksetzer notiert der deutsche Leitindex weiterhin in der Nähe seiner Höchststände. Doch wer genauer hinsieht, erkennt die wachsende Kluft zwischen Börsenkursen und realwirtschaftlicher Verfassung. Während die Märkte Stärke signalisieren, bleibt die wirtschaftliche Lage in Deutschland angespannt – nicht zuletzt wegen schleppender Investitionen, hoher Energiekosten und einer verhaltenen Konsumlaune.
Das Problem: Diese Schieflage kann nicht ewig gutgehen.
Der DAX spiegelt die deutsche Wirtschaft aufgrund der Auslandsumsätze nur bedingt wieder.
Deutschlands Wirtschaft im Stottermodus
Das ifo-Geschäftsklima ist rückläufig, die Auftragsbücher in der Industrie dünnen aus, und selbst robuste Branchen wie der Maschinenbau oder die Chemie melden Probleme. Viele Unternehmen fahren ihre Prognosen zurück, Investitionen werden vertagt. Hinzu kommt politische Unsicherheit – vom EU-Binnenmarkt bis zu neuen Handelsbarrieren, die mit Donald Trumps zweiter Amtszeit durchaus Realität werden könnten.
Kurzum: Die deutsche Wirtschaft verliert an Dynamik – und das in einer Phase, in der globale Konkurrenzmodelle wie die USA oder Indien stark zulegen.
Milliarden in Aussicht – aber noch keine Sicherheit
Die jüngste Investitionsinitiative der Bundesregierung weckt Hoffnung, aber auch Skepsis. Unter dem Titel „Made for Germany“ wollen über 60 Konzerne – darunter Siemens und Deutsche Bank – bis 2028 mehr als 600 Milliarden Euro in den Standort Deutschland investieren. Forschung, Digitalisierung, Hightech-Fertigung und Infrastruktur stehen auf der Agenda. Doch eines ist klar: Diese Milliarden fließen nur, wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Weniger Regulierung, mehr Investitionsfreiheit – das sind die Bedingungen, die Wirtschaft und Finanzindustrie jetzt fordern.
Ob daraus ein echter Wachstumsimpuls wird oder lediglich Symbolpolitik, bleibt abzuwarten. Für Anleger heißt das: nicht spekulieren, sondern selektieren. Bei TradingBrothers beobachten wir sehr genau, in welchen Branchen sich frühzeitig Kapitalbewegungen abzeichnen – und wo politische Versprechen tatsächlich in konkrete Unternehmensinvestitionen münden.
Jetzt nicht alles verkaufen – aber auch nicht blind weitermachen
Trotz dieser Signale ist es keine Option, das gesamte Depot über Bord zu werfen. Doch es ist sehr wohl der richtige Moment, einzelne Positionen kritisch zu hinterfragen. Welche Geschäftsmodelle funktionieren auch bei gedämpfter Konjunktur? Welche Aktien sind zu stark gewichtet? Und wo wurde in den letzten Monaten eher Hoffnung als Substanz gekauft?
Gerade in Zeiten hoher Bewertungen ist eine gesunde Cash-Quote Gold wert. Wer rechtzeitig umschichtet, sichert Liquidität – und kann bei Korrekturen gezielt nachlegen.
Der Sommer bringt nicht die Gefahr – sondern die Gelegenheit
Auch wenn der Sommer selbst kein Börsenfaktor ist: Das Handelsvolumen ist in diesen Wochen oft dünner, Entscheidungen verzögern sich, die Volatilität nimmt zu. Wer jetzt vorbereitet ist, hat einen Vorteil. Das gilt besonders für Anleger, die in zyklischen Branchen investiert sind oder auf Werte setzen, die stark mit der deutschen Binnenkonjunktur verknüpft sind.
Wir achten jetzt darauf, welche Titel sich auch in schwächeren Phasen behaupten – und welche Sektoren man besser meidet. Natürlich halten wir Dich in allen Depots-Konzepten und Analysen auf dem Laufenden.
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