Die Adventszeit bringt nicht nur besinnliche Momente, sondern auch beeindruckende Entwicklungen in unseren Depots und an den Finanzmärkten mit sich. Trotz der politischen Unsicherheit in Frankreich nach dem Regierungssturz konnten die Märkte diese Woche geschlossen nach oben ziehen und auch wir feiern Allzeithochs.
Besonders die Wall Street setzte ihre Rekordjagd fort, getragen von der Aussicht auf weitere Zinssenkungen in den USA. Marktteilnehmer scheinen davon überzeugt, dass die US-Notenbank ihre lockernde Geldpolitik fortsetzen wird – ein Signal, das manche Anleger zuversichtlich stimmt.
Auch Gerüchte über bevorstehende Stimulierungsmaßnahmen aus China haben die Stimmung an den Börsen zusätzlich befeuert. Die Hoffnung auf wirtschaftliche Unterstützung aus Peking lässt Anleger optimistisch auf die kommenden Wochen blicken.
Zwar stellen durchwachsene Konjunkturdaten die robuste Verfassung der US-Wirtschaft teilweise infrage, doch der Optimismus überwiegt. Die Marktteilnehmer setzen weiterhin auf geldpolitische Maßnahmen, die die globalen Märkte stützen könnten.
In dieser spannenden Phase bleibt abzuwarten, ob die Zentralbanken ihre lockere Linie beibehalten und ob die Gerüchte um China sich bewahrheiten.
Tipps und Erfahrungen für Anleger beim Investieren in Aktien oder ETFs:
„Gott sei Dank habe ich keine Aktien!“ Aussagen wie diese sind oft Ausdruck von Unsicherheiten und Vorurteilen gegenüber der Börse. Viele Menschen glauben, dass Investieren für sie nicht funktioniert, zu kompliziert ist oder hohe Kosten verursacht. Aber warum sind Großinvestoren wie Warren Buffett oder Peter Lynch so erfolgreich? Und warum gelingt es Kleinanlegern oft nicht, langfristig von der Börse zu profitieren? Ein genauer Blick zeigt, dass die richtige Kombination aus Timing und gezielter Auswahl entscheidend ist, um erfolgreich zu investieren. Werfen wir einen Blick auf Einzelaktien und ETFs, um diesen Mythos zu entzaubern.
In diesem Video erklärt Falk die Unterschiede zwischen Aktien und ETFs:
Timing und die Auswahl der richtigen Investments
Timing bezeichnet den optimalen Zeitpunkt für den Einstieg in den Markt. Historische Daten zeigen, dass Krisenzeiten wie die Dotcom-Blase, die Finanzkrise oder jüngst die Corona-Pandemie oft hervorragende Gelegenheiten für Anleger bieten, günstig einzusteigen. Der MSCI World ETF, einer der beliebtesten globalen Indizes, liefert langfristig eine durchschnittliche Rendite von ca. 6 % p.a. Doch auch dieser Index ist in Krisenzeiten nicht vor Einbrüchen sicher. Anleger, die Rücksetzer geschickt nutzen, können ihre Rendite erheblich steigern.
Ein Beispiel: Wer im Jahr 2000 zu Hochzeiten der Dotcom-Blase investierte, musste über ein Jahrzehnt warten, bis der MSCI World seine Verluste wieder wettgemacht hatte. Anleger, die nach der Krise einsteigen oder Rücksetzer nutzen, profitieren hingegen schneller und stärker.
*Können wir ein besseres Timing für Einstiege finden?
Warum ist die Auswahl so wichtig?
Während Timing den Einstieg bestimmt, entscheidet die Auswahl der richtigen Investments über langfristigen Erfolg. Der MSCI World ETF bietet eine breite Streuung mit mehr als 1600 Aktien aus 23 Industrieländern. Diese Diversifikation minimiert zwar das Risiko eines Totalverlusts, birgt jedoch Klumpenrisiken. Ein Großteil des Index entfällt auf US-Unternehmen, insbesondere Technologieriesen wie Apple, Microsoft oder Nvidia. Deren Gewichtung zieht einen langen Rattenschwanz aus unprofitablen Unternehmen hinterher.
Eine gezielte Aktienauswahl bietet die Möglichkeit, diese Schwächen auszugleichen. Statt blind alle Werte eines Index zu übernehmen, konzentriert sich eine aktive Strategie auf Unternehmen mit exzellenten Zukunftsaussichten. Wichtig dabei ist: Die Aktienauswahl sollte sowohl verschiedene Branchen als auch geografische Regionen abdecken, um eine hohe Diversifikation zu gewährleisten.
Vergleich: Aktienauswahl vs. MSCI World ETF
Ein aktiv gemanagtes Depot mit etwa 20 bis 25 Aktien kann langfristig den MSCI World übertreffen. Während der ETF einfach passiv die Märkte abbildet, erlaubt eine aktive Auswahl:
Den Fokus auf Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten und hoher Zukunftsrelevanz.
Die Möglichkeit, in Krisenzeiten gezielt Aktien mit Rabatt zu kaufen.
Regelmäßiges Rebalancing, um die Gewichtungen zu optimieren und Klumpenrisiken zu reduzieren.
*Qualität setzt sich immer gegen Quantität an der Börse durch.
Aktien als Basis für Stabilität und Wachstum: Wie eine gezielte Aktienauswahl funktioniert
Eine durchdachte Aktienstrategie erfordert zunächst Zeit und Analyse. Aus den weltweit verfügbaren Tausenden von Aktien wird eine Auswahl getroffen, die auf:
Fundamentaldaten: Umsatzwachstum, Gewinnstärke und Marktpotenzial.
Branchenvielfalt: Technologie, Konsum, Rohstoffe, Versorger und mehr.
Geografischer Streuung: Berücksichtigung unterschiedlicher Märkte und Währungen.
Eine solche Strategie erfordert ein gewisses Maß an Aktivität, ist jedoch nicht so zeitaufwendig, wie viele Anleger befürchten. Nach der Auswahl reicht es oft, das Portfolio ein- bis zweimal im Jahr zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Was macht den Unterschied in Krisenzeiten?
Der MSCI World reagiert wie jeder andere Index empfindlich auf Krisen. In Marktphasen wie der Finanzkrise 2008 oder der Coronakrise 2020 fallen viele Aktien stark in ihrem Preis. Eine aktive Aktienauswahl bietet hier den Vorteil, dass schwache Titel gezielt ausgetauscht und Absicherungsstrategien eingesetzt werden können.
Ein Beispiel aus der Praxis: Während der Finanzkrise verlor der MSCI World rund 50 % seines Werts, bevor er sich langsam erholte. Aktive Anleger, die gezielte Absicherungen aus Short-Positionen (Leerverkauf) oder Put-Optionen konstruierten, konnten ihre Verluste deutlich begrenzen und hatten mehr Kapital für die anschließende Erholung zur Verfügung.
Fazit: Aktienauswahl oder MSCI World ETF?
Der MSCI World ETF ist ideal für Anleger, die wenig Zeit investieren und dennoch von der globalen Marktentwicklung profitieren möchten. Er bietet eine breite Diversifikation und eine solide Rendite. Dennoch bleibt er anfällig für Markteinbrüche und bietet wenig Flexibilität in Krisenzeiten. Investoren, die bereit sind, etwas mehr Zeit und Mühe zu investieren, können mit einer gezielten Aktienauswahl langfristig deutlich höhere Renditen erzielen. Durch kluges Timing, sorgfältige Auswahl und regelmäßiges Rebalancing lassen sich Krisen besser bewältigen und Überrenditen erzielen.
Am Ende hängt der Erfolg von den individuellen Zielen und Möglichkeiten eines Anlegers ab. Wer sich für den MSCI World entscheidet, investiert sicher und bequem. Wer jedoch bereit ist, etwas mehr Zeit zu investieren und eine aktive Strategie verfolgt, hat die Chance, langfristig deutlich bessere Ergebnisse zu erzielen. Bei TradingBrothers zeigen wir Dir, wie solche Strategien funktionieren und helfen dabei, das Beste aus Deinem Kapital herauszuholen.
Die Wall Street begrüßte die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah und erreichte diese Woche neue Höchststände. An den Börsen in Europa gab es dagegen erneut Zeichen der Schwäche. Die Wirtschaftslage im Euroraum bleibt besorgniserregend und wird die Europäische Zentralbank im Dezember wahrscheinlich zu einer erneuten Zinssenkung bewegen.
Die kommenden Tage versprechen Spannung und wir besprechen alle wichtigen Marken in diesem IM-Update.
Der Traum, in der aufregenden New Yorker-Finanzwelt der 90er Jahre aufzuwachen, fasziniert noch immer viele Männer in der Branche. Die Vorstellung von Macht, Erfolg und Geld in einer Zeit, in der „Wall Street“ nicht nur ein Ort, sondern ein Mythos war, scheint verlockend. Doch wie spiegelt sich der glorreiche Traum in der Gegenwart wider, in einer Zeit, in der die Brisanz für die eigenen Finanzen durch Themen wie Rentenlücke, steigende Lebenshaltungskosten und die wirtschaftliche Unsicherheit in Deutschland dominiert wird?
Auf der World of Trading 2024 zeigte sich: Während Messehostessen im Minirock an vergangene Klischees appellieren, ist längst fraglich, ob diese Symbolik einer alten Welt noch überzeugen kann. Die heutige Finanzwelt verlangt keine Wiederbelebung vergangener Zeiten, sondern echte Lösungen, schlüssige Argumente und eine gemeinsame Perspektive. Es geht um den Erhalt des „German Dreams“, jenes Versprechen, dass Menschen in diesem Land den Glauben an eine bessere Zukunft schenkt. Eine Zukunft, in der wirtschaftlicher Erfolg, soziale Sicherheit und persönliches Wachstum kein Widerspruch sind. Doch genau dieser Traum steht unter Druck. Die Herausforderungen sind gewaltig, die Unsicherheiten groß. Doch wie zukunftsfähig sind die Antworten, die uns die Branche heute liefert? Wir wirken in einem neuen Projekt mit: Börse im Team. Innovativ fördert es den Kontakt unter Menschen die seriös Geld an der Börse anlegen und eine Gemeinschaft suchen. Mehr dazu in diesem Artikel weiter unten.
*Das Interesse an unseren Vorträgen war riesig.
Überblick: Unsere Highlights der Messe
Als Akteure auf der WOT war es uns natürlich nicht möglich, sämtliche Angebote der Messe wahrzunehmen. Unser Fokus lag auf den eigenen Vorträgen, die wir auf der Haupt- und Emittentenbühne, den Seminarräumen der Messe, sowie am Stand von ActivTrades gehalten haben.
Ein besonderes Highlight war dabei der persönliche Kontakt mit unseren Kunden und Interessenten. Diese Gespräche machen die Messe jedes Jahr aufs Neue zu einem einzigartigen Erlebnis. Der direkte Austausch, sei es zu konkreten Fragen oder allgemeinen Marktthemen, schafft eine Nähe, die im Webinar-Alltag oft zu kurz kommt. Da verzichtet man in den Folgetagen doch gerne auf seine Stimme, denn in den Messehallen ist es sehr laut und man spricht 2 Tage durchgehend sehr laut.
Den perfekten Zeitpunkt getroffen
Die Veranstalter hätten sich keinen besseren Zeitpunkt für die Messe aussuchen können. Unsere Analyse zur Zukunft der amerikanischen und deutschen Wirtschaft traf auf enormes Interesse. In einer Zeit, in der geplante Entlassungen in der Automobilbranche, wirtschaftliche Unsicherheiten und politische Herausforderungen – von der US-Wahl bis zum Scheitern der Ampel-Koalition – die Schlagzeilen beherrschen, suchen die Menschen dringend nach Orientierung.
Am 22. November 2024 hat der Bundesrat dem Jahressteuergesetz 2024 zugestimmt und damit eine tiefgreifende Änderung im Steuerrecht beschlossen: Die lang umstrittene Verlustverrechnungsbeschränkung wurde aufgehoben. Diese Entscheidung markiert einen Wendepunkt für Kapitalanleger und Trader, die sich in den letzten Jahren an die restriktiven Regelungen gezwungenermaßen anpassen mussten.
*Justitia hat m Bundesrat die privaten Anlegervon der Verlustverrechnungsbeschränkung erlöst
Hintergrund: Warum die Verlustverrechnungsbeschränkung verfassungswidrig war
Die Verlustverrechnungsbeschränkung wurde 2020 eingeführt und sorgte bei Kapitalanlegern für erhebliche Einschränkungen. Olaf Scholz war damalig Finanzminister. Verluste aus Wertpapiergeschäften konnten nur begrenzt mit Gewinnen verrechnet werden. Besonders gravierend war die Begrenzung bei Termingeschäften, bei denen der Verlustausgleich auf 20.000 Euro pro Jahr gedeckelt war. Übersteigende Verluste mussten ins Folgejahr vorgetragen werden, was vielen Anlegern die Möglichkeit nahm, ihre Verluste vollständig auszugleichen - viele wurden bei der Einkommensteuererklärung kalt erwischt!
Diese Regelung wurde von Steuerexperten und Betroffenen heftig kritisiert. Der Bundesfinanzhof hatte bereits Bedenken zur Verfassungsmäßigkeit geäußert, und die Bundesregierung sah sich zunehmend Klagen ausgesetzt. Um einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zuvorzukommen, wurde die Regelung nun aufgehoben.
Solange die Tinte des Bundespräsidenten, der die Gesetzesänderung als letzte Instanz freigeben muss, noch nicht getrocknet ist, besteht theoretisch die Möglichkeit, dass das Gesetz doch nicht in Kraft tritt – jedoch ist dies äußerst unwahrscheinlich.
Auswirkungen auf Trader und Kapitalanleger mit GmbH
In den letzten Jahren haben viele Trader auf die Verlustverrechnungsbeschränkung reagiert, indem sie eine GmbH gründeten. Innerhalb einer Kapitalgesellschaft konnten Verluste aus Kapitalanlagen in vollem Umfang angerechnet werden. Dieser Umweg verursachte für viele Menschen hohe Kosten und brachte bürokratischen Aufwand mit sich:
Gründungskosten: Die Errichtung einer GmbH erfordert einen Notar, eine Eintragung ins Handelsregister und oft einen Steuerberater.
Laufende Kosten: Buchhaltung, Jahresabschlüsse und Verwaltung verursachen regelmäßige finanzielle Belastungen.
Zeitaufwand: Die Führung einer GmbH erfordert ein erhebliches Maß an Organisation und Zeit, die Trader nun als unnötigen Aufwand empfinden könnten.
Mit der Abschaffung der Verlustverrechnungsbeschränkung stehen viele Trader nun vor der Frage: Was tun mit der GmbH? Die Rückkehr zum privaten Handel erscheint attraktiv, allerdings ist eine Auflösung der GmbH ebenfalls mit Kosten und rechtlichen Hürden verbunden. Die Anwälte, Steuerberater und Notare in unserem Land werden die Einnahmen für Firmengründungen verkraften. Doch was steht privaten Anlegern mit einer - unnötig eröffneten - Trading GmbH zu?
Rückerstattungen und Entschädigungen
Ein weiterer spannender Punkt ist die Frage, ob es zu Rückzahlungen oder Entschädigungen kommt - die Spatzen pfeifen es von den Dächern. Anleger, die in den vergangenen Jahren Verluste nicht oder nur begrenzt verrechnen konnten, könnten theoretisch Ansprüche geltend machen. Die genauen Regelungen dazu sind jedoch noch unklar und Schwanken zwischen steuerlicher Erstattung und historischer Panne hin und her. Wann eine Lösung von der Bundesregierung in den kommenden Monaten präzisiert wird, ist in der aktuellen Lage nicht abzusehen. Erste Gerichtsurteile könnten hier für Klarheit sorgen.
Fazit: Ein Neustart für Kapitalanleger
Die Aufhebung der Verlustverrechnungsbeschränkung ist ein wichtiger Schritt, um das Steuerrecht für Anleger gerechter zu gestalten. Gleichzeitig zeigt die Entscheidung, wie unberechenbar steuerpolitische Maßnahmen sein können. Viele Trader und Kapitalanleger, die sich in den letzten Jahren aufwendigen Anpassungen unterzogen haben, stehen nun mit einer GmbH da, die sie möglicherweise nicht mehr brauchen. Dafür lebt der Traum von der Strandvilla in der Südsee wieder auf. Die Wegzugsbesteuerung sollte nun kein Hinderniss mehr sein, den Schritt ins Ausland zu wagen.
Für die Zukunft bleibt abzuwarten, wie die Regierung die Umstellung weiter umsetzt und ob Entschädigungen für vergangene Verluste erfolgen. Klar ist jedoch: Die Entscheidung des Bundesrats markiert das Ende eines steuerpolitischen Irrwegs – und bietet für private Trader die Chance auf einen Neustart im "Steuerparadies Deutschland".