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TradingBrothers Blog

17.11.2024 – Nach Rekordjagd: Finanzmärkte zwischen Gewinnmitnahmen und Neuorientierung

Europa unter Druck, USA zeigen gemischte Signale

Nach Rekordjagd: Finanzmärkte zwischen Gewinnmitnahmen und Neuorientierung

Die Euphorie an den US-Börsen nach den historischen Rekordständen weicht zunehmend einer Phase der Konsolidierung. Gewinnmitnahmen, auch seitens institutioneller Investoren, prägen aktuell das Marktgeschehen. Gleichzeitig deutet sich eine strategische Neuorientierung des "Großen Kapitals" an.

Europa unter Druck, USA zeigen gemischte Signale

Während europäische Märkte stärker unter Druck geraten, sorgen protektionistische Ängste vor möglichen neuen US-Zollschranken nach Donald Trumps Wahlsieg für Zurückhaltung. Besonders Pharma- und Biotech-Titel stehen dabei im Fokus. In den USA selbst zeigt sich eine gewisse Nervosität, da erwartet wird, dass die Federal Reserve bei weiteren Zinssenkungen zögerlicher agieren könnte. Dies führte zu erhöhter Volatilität an den US-Märkten.

Pharmawerte und Ölmarkt in Bewegung

Pharma- und Biotech-Aktien erlebten einen Kursrutsch, befeuert durch Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Ernennung von Robert F. Kennedy Jr. zum Gesundheitsminister. Parallel dazu rutschten die Ölpreise ab: Brent und WTI erreichten ihre Jahrestiefs. Die OPEC trug dazu bei, indem sie ihre Wachstumsprognosen für die globale Ölnachfrage erneut nach unten korrigierte.

Bitcoin im Höhenflug

Im Gegensatz dazu verzeichnete der Bitcoin starke Mittelzuflüsse in Spot-ETFs von über 2 Milliarden USD. Diese Entwicklung trieb den Kurs der Kryptowährung auf neue Höhen.

Ergebnisse übertreffen Erwartungen

Die Quartalsberichte der Unternehmen im S&P 500 zeigen ein durchweg positives Bild. Während im letzten Quartal ein Gewinnwachstum von 3 % prognostiziert wurde, lag der tatsächliche Zuwachs bei 8 %. Die Unternehmen setzen weiter auf die Strategie, die Erwartungen konservativ zu halten, um bei der Veröffentlichung der Ergebnisse positiv zu überraschen. Für das vierte Quartal 2024 und 2025 werden höhere Steigerung erwartet.

Blick auf Nvidia und kommende Konjunkturdaten

In der nächsten Woche rückt Nvidia ins Rampenlicht: Die Quartalsergebnisse des Tech-Giganten werden am Mittwochabend erwartet und könnten die Märkte erneut beflügeln oder einen Dämpfer versetzen.

Die kommenden Tage versprechen Spannung und wir besprechen alle wichtigen Marken in diesem IM-Update.

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USA & Europa: Ein transatlantisches Wettrennen der Zinspolitik

Die aktuelle Zinspolitik zeigt klare Unterschiede zwischen den USA und Europa und verdeutlicht, wie unterschiedlich die beiden Wirtschaftsräume auf die Herausforderungen der Inflation reagieren. Während die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) bislang eine aggressive Zinsanhebungspolitik verfolgte, versuchte die Europäische Zentralbank (EZB) mit einer Zinswende im Juni, einen Vorsprung zu erzielen. Die kürzliche Zinssenkung vor der US-Wahl verdeutlichte eindrucksvoll die weitreichenden Auswirkungen der Politik auf die Inflationsdynamik, die Wechselkursentwicklung und die wirtschaftliche Stabilität beider Regionen. Wer hat beim Blick auf die Euro-Dollar-Paarität die Nase vorn, wenn doch schlussendlich beide im selben "Boot" sitzen?

Inflation und Zinspolitik in den USA

In den letzten Jahren stand die Bekämpfung der Inflation ganz oben auf der Agenda der Fed. Nach einer Reihe von Zinsanhebungen seit 2022 konnte die Inflation in den USA von ihren Höchstständen heruntergebracht werden und bewegt sich nun bei etwa 2,4 %. Dies liegt zwar nahe dem Zielwert der Fed von 2 %, jedoch zeigt die Kerninflation, die volatilere Komponenten wie Lebensmittel und Energie ausschließt, nach wie vor eine gewisse Stabilität bei rund 2,6 %. Diese anhaltend hohe Kerninflation lässt die Fed zögern, die Zinsen noch weiter zu senken, auch wenn die unerwartete Zinssenkung ein Geschenk an die Demokraten kurz vor der US-Wahl dem Versuch einer politischen Rettungsmission gleich kam.

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*USA und Europa im "Wettrennen" um die Auswirkungen der Zinspolitik

Vorsicht bei Zinssenkungen in den USA

Beobachter der US-Politik gehen nun davon aus, dass die Fed nun nach der Wahl wieder mehr abwarten wird, und die Inflationszahlen wieder mehr forciert. Das wird automatisch die ambitionierten Wahl-Versprechen von Donald Trump auf die Probe stellen. Gleichzeitig spielt auch der Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle in der Entscheidungsfindung der Fed. Die nun in Frage gestellte Stabilität auf dem Arbeitsmarkt nach der US-Wahl und auch die Konsumausgaben beeinflussen die Preisdynamik und könnten die  FED zwingen eine vorsichtige Haltung bei zukünftigen Zinssenkungen einzunehmen. Spannend wird es bei der Veröffentlichung der künftigen Arbeitsmarktdaten: Werden sie weiter im Nachhinein korrigiert oder nun in ,,Echtzeit" dargestellt, um sie den Republikanern in die Schuhe zu schieben? Es tobt - vor unseren Augen - ein Informationskampf auf mehreren Ebenen!

Zinspolitik und Inflationsbekämpfung in Europa

In der Eurozone verfolgt die EZB eine deutlich zurückhaltendere Strategie. Zwar hat sie ihren Einlagesatz zuletzt um 25 Basispunkte gesenkt, sodass dieser nun bei 3,25 % liegt, doch bleibt die Inflation in der Eurozone hartnäckig über dem Zielwert der EZB. Diese verzögerte Reaktion der EZB resultiert teils aus der Sorge, die konjunkturelle Entwicklung der wirtschaftlich schwächeren Mitgliedsstaaten der Eurozone nicht zu gefährden. Zudem führen strukturelle Unterschiede zur US-Wirtschaft und das gegenwärtige Segelrasseln zu einer verunsicherten Reaktion auf die politischen Entscheidungen. Auch der zunehmend stotternde Motor der EU, Deutschland, fällt als ehemals potentes Zugpferd der EU-Politik nicht nur weg. Der überlastete Gaul wird krank! 

Der Einfluss der Zinspolitik auf die Wechselkurse

Die unterschiedliche Zinspolitik hat spürbare Auswirkungen auf die Wechselkurse: Der US-Dollar konnte gegenüber dem Euro deutlich an Wert gewinnen. Nach der jüngsten US-Präsidentschaftswahl und dem erneuten Wahlsieg von Donald Trump zeigen sich jedoch viele Marktteilnehmer besorgt über die angekündigten Steuersenkungen, die eine inflationsfördernde Wirkung haben werden. Diese kurzfristige Perspektive stützt den Dollar und lässt den Euro weiter an Wert verlieren. Eine schwache Währung ist noch nie im Interesse der deutschen Industrie gewesen.

Parität zwischen Euro und US-Dollar als mögliches Szenario?

Die Aussicht auf eine Parität zwischen Euro und US-Dollar (also ein Wechselkurs von 1:1) ist nicht mehr unrealistisch, da Analysten und auch wir davon ausgehen, dass sich die EZB in den kommenden Monaten weiterhin zurückhaltender zeigen wird als die FED. Ein starker Dollar und ein schwacher Euro zeigen Auswirkungen auf die Wirtschaft der Eurozone, da Importe teurer werden und die Inflation wieder steigen könnte. Obendrauf kommen die angekündigten "Straf"- Zölle in Richtung unserer Freunde aus den USA. 

Die möglichen Folgen für Investoren und Verbraucher

Für europäische Verbraucher und Unternehmen hat die aktuelle Zins- und Wirtschaftspolitik direkte und indirekte Konsequenzen. Teurere Importe aufgrund des schwächeren Euros erhöhen die Kosten für Unternehmen, die auf Rohstoffe und Vorproduktion aus dem Ausland angewiesen sind - dies wird sich auf beiden Seiten des Atlantiks auf die Verbraucherpreise auswirken. Die Ankündigung von Trump, dass deutsche Autobauer zu amerikansichen Unternehmen werden sollen, passt dabei ins Bild und findet mit Sicherheit aufgrund der aktuellen Lage in Deutschland Gehör. Auch für Investoren bleibt die Situation herausfordernd. Höhere Zinsen in den USA machen US-Anleihen attraktiver, was Kapitalströme in die USA verstärken könnte und den Euro weiter schwächen würde. Vom Weihnachtsshopping in New York mal ganz abgesehen, hat dies auch ...

Konsequenzen für Kreditnehmer und Hypotheken

Für private Kreditnehmer, insbesondere Immobilienkäufer, bleibt die Entwicklung der Zinsen von zentraler Bedeutung. Der "American Dream" stellt sich ebenso beschwerlich dar, wie der Hauskauf im Speckgürtel von Berlin, Hamburg und München. Während die FED den Leitzins bereits mehrfach gesenkt hat, liegt der Ball nun bei der EZB, die sich trotz des Vorsprungs im Juni nun gezwungen sieht, beim Spagat zwischen Inflationsbekämpfung und Standortsicherung keinen "Leitzinsbruch" zu holen. Dies könnte Hypotheken, Kredite und Investitionen in Europa erneut ins Wanken bringen und die finanzielle Belastung für Verbraucher nochmals erhöhen.

Fazit: Ein fragiles Gleichgewicht

Die aktuellen Zinspolitiken der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank zeigen deutlich unterschiedliche Ansätze zur Inflationsbekämpfung und wirtschaftlichen Stabilisierung. Während die Fed eine agile Zinserhöhungspolitik verfolgt, reagiert die EZB zurückhaltender, was zu einer schwächeren Euro-Währung und steigenden Importkosten für die Eurozone führt. Eine mögliche Parität zwischen Euro und US-Dollar könnte die wirtschaftliche Lage in Europa weiter belasten. Für Investoren und Verbraucher ergeben sich herausfordernde Zeiten, da steigende Zinsen in den USA die Kapitalströme anziehen und die finanzielle Belastung in Europa erhöhen könnten - während Deutschland als Motor der Europäischen Union mit Neuwahlen belastet und beschäftigt ist. Die kommenden Wochen und Monate werden definitiv in die Geschichtsbücher eingehen.

10.11.2024 – Donald Trumps Wahlsieg bringt neue US-Rekorde

Trump-Sieg und Fed-Zinssenkung treiben US-Märkte und unsere Depots auf Rekorde

Trump-Sieg und Fed-Zinssenkung treiben US-Märkte und unsere Depots auf Rekorde

Diese Woche ging es an den Finanzmärkten hoch her, und die Kluft zwischen den USA und Europa wurde dabei deutlicher als je zuvor. An der Wall Street löste Donald Trumps Wahlsieg in Verbindung mit der jüngsten Zinssenkung der Fed eine regelrechte Euphoriewelle aus, die große US-Indizes auf neue Rekordstände brachte. Der US-Dollar und die Anleiherenditen stiegen parallel und deuteten auf eine wachsende Zuversicht in die US-Wirtschaft hin. Die Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte signalisiert zudem, dass weitere geldpolitische Lockerungen möglich sind – ganz im Sinne des nun gewählten Präsidenten.

In Europa dagegen war die Stimmung gedrückt. Politische Unruhen, schwache Unternehmensergebnisse, besonders im Luxussektor, und die Sorge vor strengeren US-Handelsbeschränkungen belasteten die Märkte. Der sogenannte "Trump-Effekt" sorgte somit für Aufbruchsstimmung in den USA, ließ aber die Unsicherheiten in Europa deutlich zutage treten.

Bemerkenswert war auch der Höhenflug des Bitcoins, der nach Trumps Wahlsieg ein neues Allzeithoch erreichte und so die optimistische Grundstimmung auf den US-Märkten widerspiegelte.

Rote Welle: Republikaner-Triumph heizt US-Finanzmärkte an
Die Rückkehr der Republikaner ins Weiße Haus und möglicherweise auch ins Repräsentantenhaus markiert einen Wendepunkt. Die Finanzmärkte reagieren bisher positiv – wie nachhaltig dieser Effekt ist, bleibt jedoch angesichts wachsender Herausforderungen in den USA und weltweit abzuwarten.

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08.11.2024 - Trump vs. Powell: Der Machtkampf um die Zinspolitik – Einfluss auf Märkte und Börsen

Die politische Bühne in den USA hat sich nach der Wiederwahl von Donald Trump drastisch verändert. In diesem neuen Umfeld steht Jerome Powell, Vorsitzender der US-Notenbank (Federal Reserve), vor einer enormen Herausforderung: Er muss die wirtschaftlichen Interessen der Nation mit der Unabhängigkeit der Fed in Einklang bringen, während der Präsident zunehmend Einfluss auf die Zentralbankpolitik ausüben will. Trumps Forderungen nach niedrigeren Zinsen, um das Wirtschaftswachstum zu befeuern, sind bereits seit Jahren bekannt. Doch Powell zeigt sich fest entschlossen, politischen Druck auf die Fed abzuwehren. Dieser Konflikt wirkt sich auch auf die Finanzmärkte aus – die Börsen reagieren empfindlich auf jede Wendung.

Powells Haltung: Die Unabhängigkeit der Fed verteidigen

Jerome Powell steht als Vorsitzender der US-Notenbank vor der Aufgabe, die Geldpolitik so zu gestalten, dass sie der langfristigen wirtschaftlichen Stabilität dient, ohne politischen Einflüssen zu folgen. Trotz wiederholter öffentlicher Kritik von Donald Trump betont Powell immer wieder, dass die Unabhängigkeit der Fed ein wichtiger Bestandteil des Finanzsystems ist. Powell sieht die Inflationskontrolle und die Vermeidung von wirtschaftlichen Risiken als zentrale Aufgaben der Fed und ist deshalb vorsichtig bei Entscheidungen, die lediglich kurzfristige wirtschaftliche Impulse setzen würden.


Es muss jedoch festgehalten werden, dass Trump und Powell eine Geschichte verbindet. Powell wurde 2017 von Trump zum Vorsitzenden der Fed ernannt. Doch trotz dieser gemeinsamen Vergangenheit gab es immer wieder Differenzen, insbesondere über die Zinspolitik. Die Zinssenkungen im Laufe des Jahres wurden von vielen als „Geschenk an die Demokraten“ betrachtet, da diese unerwarteten Maßnahmen vor allem den Demokraten zugutekamen, die von der stabilisierenden Wirkung der Zinssenkungen im Wahljahr profitierten.

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Trumps Einflussversuche: Niedrigere Zinsen um jeden Preis?

Donald Trump ist bekannt für seinen direkten Führungsstil und scheut sich nicht, öffentlich Kritik zu äußern. Die Geldpolitik der USA gehört dabei zu den Bereichen, die er wiederholt kommentiert und beeinflussen möchte. Trump argumentiert, dass niedrigere Zinsen das Wachstum der US-Wirtschaft fördern und die Wettbewerbsfähigkeit auf internationaler Ebene stärken würden.  Allerdings stößt er mit diesen Forderungen auf Widerstand. Powell macht klar, dass er die Unabhängigkeit der Fed verteidigen wird – notfalls auch gegen den Präsidenten. Trump und sein Umfeld könnten jedoch versuchen, die Fed durch eine strategische Neubesetzung von Führungspositionen in ihrem Kurs zu beeinflussen. Dies würde die geldpolitische Ausrichtung des Landes nachhaltig verändern und möglicherweise die Glaubwürdigkeit der Fed in der Öffentlichkeit gefährden.


Zinssenkungen im Jahr 2024: Ein Balanceakt

Die Fed hat erneut die Leitzinsen um 25 Basispunkte gesenkt, was den Erwartungen der Märkte entsprach. Powell gab jedoch zu verstehen, dass eine weitere Senkung im Dezember von der wirtschaftlichen Lage abhängt. Diese vorsichtige Haltung deutet darauf hin, dass Powell bereit ist, die Zinssenkungen zu unterbrechen, sollte die Inflation erneut ansteigen.

Diese Ankündigung sorgte für Nervosität an den Börsen. Viele Investoren hatten eine Serie von Zinssenkungen erwartet, die das Wirtschaftswachstum stützen sollte. Doch Powells Andeutung einer möglichen Pause lässt die Marktteilnehmer nun vorsichtiger werden. Damit bleibt unklar, in welche Richtung sich die Zinspolitik im kommenden Jahr bewegen wird.

Trumps Wirtschaftspolitik: Ein Auf und Ab?

Der Konflikt zwischen Trump und Powell schafft eine unklare Ausgangslage für die Finanzmärkte. Zinsen beeinflussen die Wirtschaft und die Börsen in erheblichem Maße. Niedrigere Zinsen gelten in der Regel als positiv für Aktien, da sie die Finanzierungskosten für Unternehmen senken und Investitionen fördern. Trump verfolgt jedoch auch eine Steuerpolitik, die auf Senkungen abzielt.
Eine Steuererleichterung würde den Konsum ankurbeln, da mehr Geld in den Taschen der Verbraucher verbleibt, was die wirtschaftliche Aktivität weiter stimulieren könnte. Doch die aktuelle Unsicherheit über den Kurs der Zinspolitik und die zunehmenden politischen Spannungen erzeugen eine Mischung aus Nervosität und Zurückhaltung bei Investoren.

Trumps Wirtschaftspolitik und mögliche Szenarien für die Fed

Sollte Trump in den nächsten Jahren seine Handelspolitik verschärfen, Zollpolitik erheben und weitere steuerliche Erleichterungen durchsetzen, könnten die Inflationsrisiken steigen. Für die Fed bedeutet dies, dass sie den Spagat schaffen müsste, zwischen Wachstum und Preisstabilität zu balancieren. Eine Zinspolitik, die ausschließlich dem Wirtschaftswachstum dient, könnte die Preisstabilität gefährden und das Inflationsziel der Fed untergraben. Powell stellt klar, dass die Fed ihre Entscheidungen weiterhin datenbasiert treffen wird. Das bedeutet, dass Wirtschaftsdaten wie Arbeitsmarktindikatoren und Inflationsraten maßgeblich sein werden. Trumps Versuche, diese neutrale Entscheidungsbasis zu beeinflussen, könnten jedoch die Glaubwürdigkeit der Fed untergraben und die Unabhängigkeit dieser Institution in Frage stellen.

Fazit: Ein Machtkampf mit weitreichenden Folgen

Die Auseinandersetzung zwischen Trump und Powell ist mehr als ein rein politisches Geplänkel – sie beeinflusst die grundlegende Geldpolitik und hat direkte Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Finanzmärkte. Die Unabhängigkeit der Fed ist ein fundamentaler Baustein des Finanzsystems, der für Stabilität und Vertrauen sorgt. Sollte es Trump gelingen, die Fed stärker unter politischen Einfluss zu setzen, könnten langfristig negative Konsequenzen für die Wirtschaft entstehen.

Der Ausgang dieses Dialogs bleibt offen. Doch es ist klar, dass Powell weiterhin die Unabhängigkeit der Fed wahren wird, während Trump seine wirtschaftlichen Ziele nicht aus den Augen verlieren wird. Wir werden die Entwicklungen genau beobachten, um die Auswirkungen auf die Zinspolitik und die Märkte in den kommenden Monaten besser einschätzen zu können.

 

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Bildquelle: leonardo.ai 

03.11.2024 - Google gibt Hoffnung: KI-Strategie und solide Zahlen treiben Alphabet an die Spitze

Investitionen in Künstliche Intelligenz: Googles Wette zahlt sich aus

Alphabet, der Mutterkonzern von Google, hat jüngst eine starke Quartalsbilanz vorgelegt, die die Erwartungen der Wall Street deutlich übertraf und Investoren neue Zuversicht gibt. Dank der massiven Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) und die Cloud konnte Alphabet den Umsatz um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern und einen Nettogewinn von 2,12 Dollar pro Aktie erzielen – mehr als die prognostizierten 1,84 Dollar. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Googles langfristige Wette auf KI nicht nur als technologischer Fortschritt, sondern auch als finanzielles Wachstum zu Buche schlägt.

Solide Wachstumstreiber: Cloud und KI als Zukunftsmotoren für Alphabet

KI-unterstütztes Wachstum im Cloud-Geschäft

Die Cloud-Sparte von Google verzeichnete ein besonders starkes Wachstum und steigerte ihren Umsatz um beeindruckende 35 Prozent auf 11,4 Milliarden Dollar. Google positioniert sich hier als ernstzunehmender Mitbewerber zu Amazon und Microsoft. Mit KI-basierten Lösungen und Dienstleistungen gelingt es Google zunehmend, neue Kunden zu gewinnen und bestehende Partnerschaften zu stärken. CEO Sundar Pichai betonte, dass die KI-Angebote in der Cloud-Sparte insbesondere wachsende KI-Start-ups anziehen, von denen viele von ehemaligen Google-Mitarbeitern gegründet wurden. Die wachsende Bedeutung der Cloud in der Geschäftswelt stellt somit einen beständigen Umsatztreiber für Alphabet dar und zeigt die Weitsicht des Unternehmens, über sein Kerngeschäft hinaus neue Einkommensquellen zu etablieren.

Google wird genutzt

Einsparungen und Effizienz: KI senkt Betriebskosten drastisch

Zusätzlich zu den gesteigerten Einnahmen konnte Alphabet durch den Einsatz von KI die Kosten für die Erstellung von KI-generierten Antworten um mehr als 90 Prozent senken. Pichai erklärte, dass Fortschritte in der Hardware, im Engineering und in den Algorithmen es ermöglichten, die Größe des Gemini-KI-Modells zu verdoppeln und gleichzeitig die Kosten erheblich zu reduzieren. Diese Effizienzgewinne verstärken den Optimismus der Anleger, dass Alphabet mit innovativer KI-Integration den Anforderungen des Marktes gerecht wird, ohne die Betriebskosten unnötig in die Höhe zu treiben.

Marktresonanz: Alphabet-Aktie als Anlegerliebling

Die starken Quartalszahlen trieben die Alphabet-Aktie nach Bekanntgabe in KW 44 im nachbörslichen Handel um 5,8 Prozent nach oben und bescherten dem Unternehmen damit einen Zuwachs von 21 Prozent im laufenden Jahr. Diese Entwicklung zeigt, dass die Anleger dem Unternehmen zutrauen, auch langfristig erfolgreich zu bleiben. Die Kombination aus strategischem KI-Ausbau, starkem Cloud-Wachstum und fortlaufenden Innovationen in den Hauptgeschäftsbereichen unterstreicht Alphabet als attraktives Investment.

Weitere Wachstumsmöglichkeiten und Investitionen: „Other Bets“ und alternative Energie

Alphabets Innovationspipeline reicht weit über die Suchmaschine und die Cloud hinaus. Unter der Bezeichnung „Other Bets“ bündelt das Unternehmen zukunftsweisende Projekte wie die selbstfahrende Autosparte Waymo und das Bio-Wissenschaftsunternehmen Verily. Auch wenn diese Bereiche aktuell noch Verluste verzeichnen, bleibt Alphabet in seinem Innovationsdrang unbeirrt.

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